Der Quereinstig in das Lehramt ist gefragt wie noch nie zuvor. Aufgrund des hohen Lehrkräftebedarfs stellen viele Städte auch Hochschulabsolventen ein die nicht auf Lehramt studiert haben.
Wie also Lehrer werden ohne Studium?
Um diese Frage zu beantworten geben wir euch einen Überblick mit den wichtigsten Antworten.
Die klassische Lehrerausbildung führt über ein Lehramtsstudium und dem ersten Staatsexamen, über ein Referendariat zum zweiten Staatsexamen. Nach dem das zweite Staatsexamen erfolgreich beendet wurde, ist man offiziell Lehrer/in.
Im Schuljahr 2019/2020 zeigte sich in Deutschland, dass ein enormer Lehrermangel herrscht. Rund 15.000 Stellen sind laut Lehrerverband unbesetzt. Um dieses Defizit schnell zu beseitigen und die offene Stellen zu besetzen setzt der Staat nun auf sogenannte Quereinsteiger.
Was bedeutet überhaupt Quereinsteiger zu sein?
Wenn man kein Lehramt studiert hat, aber ein Referendariat absolviert, ist man Quereinsteiger.
Im Gegensatz zur klassischen Lehrerausbildung können Quereinsteiger das erste Staatsexamen überspringen, wenn sie folgende Vorraussetzungen mitbringen:
- Ein Masterstudium in einem Mangelfach und ausreichende Kenntnisse in einem Zweiten Fach müssen nachgewiesen werden.
- Mehrjährige pädagogische Berufserfahrungen.
Wichtig zu erwähnen ist dass, jedes Bundesland seine eigenen Standards festlegt weshalb die Anforderungen variieren können. An den weiterführenden Schulen sind oft Fachkräfte in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gefragt.
Berufsschullehrer werden
Sehr beliebt ist auch der Quereinstig als Berufsschullehrer/in. Hierfür benötigt man meist einen Meistertitel und eine einjährige berufsbegleitende, wissenschaftliche Ausbildung in dem Fachbereich. Zudem muss man einen Vorbereitungsdienst/ Referendariat ablegen. Danach kann man an folgenden Schulen unterrichten:
an einem beruflichen Gymnasium, an einer Fachhochschule und an einer Berufsfachschule. Auch hier können die Anforderungen je nach Bundesland variieren.
Den Vorbereitungsdienst verkürzen
Auch während der Studienzeit kann man sich das pädagogische Know-How mit Schülern aneignen und es sich im Quereinstig anrechnen lassen. Sinnvoll sind ehrenamtliche Projekte an Schulen oder in Jugend- und Kindereinrichtungen. Einige Projekte wie Dialog macht Schule, mehr als lernen oder auch Teachfirst, lehren zudem in Modulen hilfreiche Methoden. Das Praxisjahr dauert ca. 2 Jahre und man erhält nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat, welches das Referendariat verkürzen kann. Aber auch langjährige Nachhilfeerfahrungen verhelfen bei der Verkürzung. Durch das Ehrenamt oder andere Tätigkeiten im Pädagogikbereich, lernst du viel und kannst praktische Erfahrungen sammeln. Dadurch erweiterst du deinen Horizont, erwirbst neue Fähigkeiten und Fertigkeiten und erlebst dich selbst in neuen Situationen.
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