LERNEN, WEIL MAN LERNEN MUSS
Wie oft saß ich schon vor meinen zurechtgelegten Notizen, und Ordnern, und dem Laptop, und dem iPad, und…Das Konzept ist klar. Und was noch viel klarer ist: Wir alle leiden gleichermaßen darunter.
Die Klausurenphase hat angefangen, geht gerade zu Ende, oder wird zur ständigen Prokrastination genutzt.
So oder so, wir müssen der Wahrheit ins Auge schauen:
Wer studiert, der lernt, der schreibt, und wird geprüft. Dass es so eine Wahrheit gibt, bedeutet aber nicht automatisch, dass wir dem hilflos ausgeliefert sind. Im Gegenteil, wir können die Zeit für uns Nutzen (und damit ist nicht Netflix & Schlechtes Gewissen gemeint).
Ich habe in meiner Studienlaufbahn bereit 6 Klausurphasen durchmachen müssen, zwei davon in nur einem Semester (!!). Und wenn ich eines gelernt habe – Eher später als früher – dann, dass es nicht die perfekte Lernmethode gibt. Aber sehr wohl die beste Lerneinstellung. Nämlich die, keine zu haben.
Und bevor ihr jetzt lachend diese Seite schließt, solltet ihr dem Gedanken doch einmal eine Chance geben:
- Wie oft habt ihr euch schon bei erwischt, wie ihr mehrmals eine Passage in euren Unterlagen gelesen habt, und keines Mal wirklich konzentriert dran wart?
- Wie oft habt ihr euch selbst sagen hören „Durch Eigenstudium habe ich mehr beigebracht, als der Prof das ganze Semester“ oder „Das YouTube Video hat es mir besser erklärt, als es der Seminarleiter es jemals getan hat“ ?
- Wie oft habt ihr während des Lernens etwas im Internet nachgeschaut, und euch dann von Seite zu Seite geklickt, weil die Informationen, die ihr gefunden habt, so interessant waren?
Wenn ihr bis hierhin nicht verstanden habt, worauf ich hinauswill, dann nochmal Klartext: Wir lernen oft nur, weil wir lernen müssen. Und dabei hindert uns genau das daran, das Gelernte auch tatsächlich im Kopf zu behalten.

Habt ihr euch schon einmal gefragt, weshalb ihr manchmal was Interessantes im Internet lest, und es vermutlich Jahre später noch genauso widergeben könnt? Aber gleichzeitig könnt ihr euch nicht merken, was in der letzten Vorlesung über den Zerfall von Atomen gesagt wurde.
Kurz und prägnant gesagt: Das Gefühl, lernen zu müssen, ist ein Hindernis, tatsächlich etwas zu lernen.
Und genau da sollte man auch ansetzen. Denn wie oft haben Karteikarten schon geholfen, und bei der nächsten Klausur in der Ecke nur Staub gefangen (an dieser Stelle: Online Karteikarten tun’s auch; Sind sowohl umweltfreundlich als auch überall mit hinzunehmen im Handy). Oder wie oft habt ihr schon mit Farbcodes etc. gearbeitet, und habt zur nächsten Prüfung dann rein gar nichts mitnehmen können.

Es liegt nicht an euren bewährten Tipps und Tricks, die ihr für jede Klausur verwendet – Die Methode ist oft nicht das Problem, und schon gar nicht, wenn sie sich eigentlich so oft bewährt hat. Es liegt an der Einstellung zur Klausur und zum Lernen. Ihr müsst es lernen wollen, und den Zwang dahinter ablegen. Natürlich braucht ihr das Wissen für die Klausur, aber versucht beim nächsten Mal so zu lernen, wie als wäre dies nicht klausurrelevant. Die meisten studieren sowieso das, was sie glücklich macht, oder zumindest ein wenig interessiert. Vielleicht sollten wir mal unsere Einstellung zum Studium ändern. Nicht umsonst sagt man, dass Menschen, die das tun, was sie mögen, auch gut darin sind.
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